Praxis für Physiotherapie in Karlsruhe

Alles unter einem Dach: Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie

Was ist Physiotherapie?

Ein Physiotherapeut fuehrt manuelle Therapie bei einer liegenden Patientin durch

Die Physiotherapie ist eine ganzheitliche Methode zur Behandlung von Störungen im Bewegungsablauf eines Menschen. Solche Probleme entstehen durch Funktionsstörungen der Muskeln und Gelenke, der Nervenbahnen und des Gehirns, der inneren Organe sowie der Psyche. Frühzeitig eingesetzt kann die Physiotherapie auch zur Vorbeugung vorhersehbarer Störungen dienen, die durch Überlastung und ungünstiges Verhalten verursacht werden. Unsere Physiotherapeut:innen im VAMED Rehazentrum in Karlsruhe verfügen über eine Vielzahl von Untersuchungs- und Behandlungstechniken, die es ihnen ermöglichen, die funktionelle Problematik und die momentane Belastbarkeit ihres Patienten zu erfassen und so die Behandlung individuell den Bedürfnissen und Fähigkeiten jedes Einzelnen anzupassen.

Wir bieten Kindern und Erwachsenen aus der Stadt und dem Einzugsgebiet von Karlsruhe in der Praxis für Physiotherapie ein umfangreiches Angebot.
Neben der Praxis für Ergotherapie und Logopädie befinden sich die Ambulante orthopädische Rehabilitation sowie die ambulante Gesundheitsförderung in einem Unternehmen. Dadurch können wir Ihnen durch interdisziplinäre Zusammenarbeit ein ganzheitliches Therapieangebot anbieten.

Informationen zur physiotherapeutischen Abteilung

Eine Gruppe Physiotherapeuten steht im Rahmen einer Fortbildung um eine Liege an der Therapiemethoden vorgeführt werden

Was uns wichtig ist

Für Sie als Patient und für unsere Mitarbeiter wollen wir einen Unterschied machen. Sie sollen sich wohl fühlen und wir wollen Sie zur Entfaltung Ihrer Potentiale individuell ermutigen, fördern und herausfordern.
Uns ist ein achtsamer, wertschätzender und offener Umgang wichtig – sowohl untereinander als auch mit unseren Patienten.
Wir nehmen Ihre Anliegen ernst und unterstützen Sie auf Ihrem Weg, Ihre gesundheitlichen Ziele zu erreichen. Auf dieser Einstellung basiert unsere professionelle Arbeit, die sich aus Erfahrung, Kompetenz und Kreativität zusammensetzt.
Um Ihnen eine Behandlung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu gewährleisten, ist die Fortbildung ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Sowohl durch interne als auch durch externe Weiterbildungen halten wir uns stets auf dem neusten Stand. Unsere Weiterbildungen umfassen ein breites Feld an Krankheitsbildern und Therapiemethoden.

Der Ablauf der Physiotherapie

Eine Physiotherapeutin sitzt am PC und erstellt einen individuellen Behandlungsplan für einen Patienten in der Physiotherapie Abteilung des VAMED Rehazentrum Karlsruhe

Die ärztliche Diagnose ist unsere Grundlage für Ihre Behandlung.
Bringen Sie zum ersten Termin Ihre Verordnung und, wenn vorhanden, den OP- oder Arztbericht sowie Röntgenaufnahmen mit.
Bevor die Therapie beginnt, erstellt Ihr Physiotherapeut einen Befund und zusammen mit Ihnen einen individuellen Behandlungsplan, der sich auf Ihr Gesundheitsziel ausrichtet. Dieser Plan wird regelmäßig überprüft und angepasst.

Die physiotherapeutische Untersuchung und Behandlung

Ein Therapeut untersucht den Kopf einer Patientin die in Rueckenlage auf einer Liege liegt

Bestandteil der physiotherapeutischen Befunderhebung ist die ICF-basiert Anamnese. Mit Hilfe einer ICF-Anamnese findet man heraus, bei welchen Aktivitäten und Partizipationen (Teilnahme am Leben mit Familien, Freunden… sowie deren Unternehmungen) Sie Ihre Probleme haben. Des Weiteren verschaffen wir uns dadurch ein Gesamtbild über Ihren gesundheitlichen Zustand.

ICF steht für: International Classification of Functioning, Disability and Health.
Auf Deutsch: Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit.

Mit Hilfe aus der Anamnese gewinnen wir Informationen über Ihre Bewegungen und Bewegungsabläufe sowie die Aktivitäten, bei denen Einschränkungen vorliegen. Daraufhin können wir die Therapie zielgerichtet durchzuführen. Auch hierbei gibt die ICF den Rahmen vor. So wird differenziert, welche Strukturen betroffen sind (Muskeln, Bänder, Gelenke, Nerven, Organe, Gefäße etc.) und wie sich diese gegenseitig beeinflussen. Denn nicht immer liegt das eigentliche Problem dort, wo es einem Patienten weh tut.
Je nachdem welche Funktionen und Aktivitäten eingeschränkt sind, kommen unterschiedliche therapeutische Maßnahmen zum Einsatz.

Was uns in Karlsruhe – als Ambulantes Zentrum für Rehabilitation und Prävention – unter anderem auszeichnet, ist eine große Auswahl an therapeutischen Maßnahmen bzw. Methoden und Konzepten. Um Ihnen eine Orientierung zu geben, stellen wir nachfolgend verschiedene Anwendungsmöglichkeiten vor.

Physiotherapeutische Methoden und Konzepte

Eine Patientin macht Beinuebungen am Geraet unter Anleitung eines Physiotherapeuten in der Physiotherapie Praxis im VAMED Rehazentrum Karlsruhe

Bei der Krankengymnastik am Gerät handelt es sich um einen Therapieansatz der Physiotherapie, der sich besonders individuell auf die Bedürfnisse bzw. Beschwerden der Patient:innen anwenden lässt. Diese individuelle medizinische Trainingstherapie findet unter therapeutischer Leitung in einer Kleingruppe an Geräten und mit Hilfe von Bodenübungen statt. Generell soll die Krankengymnastik am Gerät helfen, die Muskulatur aus- bzw. aufzubauen, um so Ihren Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen, die Rehabilitation zu fördern, Muskelfunktionen zu verbessern und das Stützgewebe (Faszien) zu stärken. Zudem gilt die Krankengymnastik am Gerät als ideale Ergänzung zu Therapiemethoden wie der manuellen Therapie oder der Krankengymnastik. Das Ziel der Krankengymnastik am Gerät ist das Wiedererlangen der normalen Motorik sowie der normalen Belastbarkeit des Bewegungsapparates und somit eine Alltagsgestaltung ohne Beschwerden.

Die Physiotherapie erfolgt bei uns in Karlsruhe mit und an geeigneten Geräten, wie zum Beispiel:

  • Trainings- und Kraftstationen
  • Seilzüge
  • Bänder
  • Funktionsstemme
  • Rumpfheber
  • Pezziball
  • Kreisel
  • Ergometer

Mit der Krankengymnastik am Gerät werden verschiedene Ansatzpunkte verfolgt:

  • Verbesserung der Muskelstrukturen
  • Herstellung von Funktionen
  • Bewegungsfunktionen wiederherstellen
  • Ausbau von Muskelkraft oder deren Wiederherstellung
  • Schmerztherapie

Wer profitiert von einer Krankengymnastik am Gerät?

Im Prinzip kann nahezu jeder von der Krankengymnastik am Gerät profitieren, vom Leistungssportler bis zum psychisch Erkrankten. Sowohl akute Verletzungen als auch chronische Leiden können mit der Krankengymnastik am Gerät therapiert werden. Das gilt auch für nahezu jedes Alter. Besonders bei folgenden Beschwerden und Krankheitsbildern eignet sich die Krankengymnastik am Gerät für Sie sehr gut:

  • Beschwerden mit dem Bewegungsapparat
  • Unfallverletzungen und Traumata
  • Bandscheibenvorfall
  • Fehlstellungen der Wirbelsäule
  • Gleitwirbel
  • Sportverletzungen
  • Osteoporose
  • Haltungsschwäche
  • Gleichgewichtsprobleme
  • Psychische Erkrankungen
  • Neurologische Erkrankungen
Ein Patient steht durch einen Therapeuten unterstuetzt im Vierfuesslerstand auf zwei Pezzibaellen in der Physiotherapie Karlsruhe

In der Behandlung spielt körperliche Aktivität eine wichtige Rolle, da sich auf diese Weise erfahrungsgemäß ein dauerhafter positiver Effekt erzielen lässt. Mit gezielten Übungen werden muskuläre Strukturen gekräftigt, Bindegewebe und Faszien elastisch gemacht.

Bildausschnitt einer physiotherapeutischen Einzelbehandlung am Knie

In der manuellen Therapie werden Funktionsstörungen z. B. blockierte, eingeschränkte sowie instabile Gelenke des Bewegungsapparates mit Hilfe verschiedener Mobilisationstechniken, speziellen Druckpunkten und gezielten Übungen untersucht und behandelt. Das Ziel der Therapie besteht darin, das Zusammenspiel zwischen den Gelenken, der Muskulatur und den Nerven wieder herzustellen.

Ausschnitt einer physiotherapeutischen Behandlung am Kopf

Was ist die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD / Kieferbehandlung)?

Expert:innen sprechen von einer CMD, einer Funktionsstörung im Kausystem, wenn das Zusammenspiel zwischen Ober- und Unterkiefer gestört ist. Hierbei treffen der Ober- und Unterkiefer bspw. nicht optimal zusammen. In einem solchen Fall schiebt sich der Unterkiefer beim Schließen des Mundes automatisch in eine neue Position, um diese Fehlstellung auszugleichen. Doch dadurch werden die umliegenden Muskeln falsch belastet. Außerdem sind die Muskeln und Nerven unseres Kausystem mit anderen Teilen des Stütz- und Bewegungsapparats verbunden. Die Strukturen unseres Körpers beeinflussen sich gegenseitig. In der Praxis beobachten wir, dass Funktionsstörungen des Kausystems zu Beschwerden in anderen Bereichen des Stütz- und Bewegungsapparats führen können. Umgekehrt gilt dies genau so: Eine gestörte Haltung oder eine einseitige Belastung des Körpers kann Beschwerden im Kiefergelenk verursachen. Unsere Patient:innen schätzen die Zusammenarbeit mit Zahnärzt:innen, Orthopäd:innen sowie anderen Fachärzt:innen, Physiotherapeut:innen und Osteopath:innen. Da die Zusammenhänge komplex sind, müssen derartige Funktionsstörungen fachübergreifend behandelt werden.

Eine Patientin laeuft mit zwei Gehhilfen und Unterstuetzung einer Physiotherapeutin einen Gang entlang im Rahmen der Gangschule nach Bobath in der Physiotherapie Karlsruhe

Das Bobath-Konzept wurde von dem Ehepaar Berta (Krankengymnastin) und Karel (Neurologe) Bobath entwickelt, um Patient:innen mit neurologischen und neuromuskulären Erkrankungen individuell und ganzheitlich zu behandeln. Das Bobath-Konzept basiert auf neurophysiologischen und entwicklungsneurologischen Grundlagen und orientiert sich an Zielsetzungen bezüglich Handlungskompetenzen und Alltagsbewältigung. Anstelle standardisierter Übungen werden individuelle Alltagsaktivitäten erarbeitet, im normalen Leben vertieft und immer wieder angepasst. Bei einer Schädigung des Zentralnervensystems kann es zur Beeinträchtigung von Sinneswahrnehmungen, zum Kontrollverlust über Haltung und Bewegung und zu weiteren Funktionsstörungen kommen, die die Teilhabe erschweren. Das Nervensystem ist aber ein Leben lang lernfähig. Deshalb profitieren Patient:innen z. B. nach einem Schlaganfall, Schädelhirntrauma oder einer Hirnblutung von dieser sehr individuellen Therapie. Auch bei Multipler Sklerose und Morbus Parkinson wird das Konzept angewandt, um nur einige Erkrankungen zu nennen.

Eine auf dem Ruecken liegende Patientin bekommt eine PNF Behandlung in der Physiotherapie Abteilung des VAMED Rehazentrum Karlsruhe

Die Propriozeptive Neuromuskuläre Facilitation (PNF) ist eine neuromuskuläre Behandlungstechnik, bei der dreidimensionale Bewegungsmuster, sogenannte Pattern, zum Einsatz kommen. Diese Pattern werden zunächst angebahnt, d. h. der Therapeut führt die Bewegung. Dann wird die Bewegung mit leichtem und schließlich mit starkem Widerstand ausgeführt. Ziel ist die Verbesserung des Zusammenspiels zwischen Nerven und Muskulatur und somit eine Förderung der Mobilität, Koordination, Kraft und Ausdauer sowie eine Normalisierung erhöhter Muskelspannung (Spastik). Die Anwendungsgebiete reichen von orthopädischen Indikationen über postoperative Zustände bis hin zu neurologischen Erkrankungen.

Nahaufnahme einer Bobath Behandlung am Baby in der Physiotherapie Karlsruhe

Die Behandlung von Babys und Kindern in der Physiotherapie nach Bobath und Vojta

Wir behandeln Frühgeborene, Säuglinge, Kinder und Jugendliche mit Asymmetrien, Entwicklungsverzögerungen, neurologisch und orthopädisch bedingten Bewegungsauffälligkeiten sowie Haltungsschwächen. Wir beraten Sie auch mit praktischen Hilfen bei der Entwicklungsförderung Ihrer Kinder.

Interdisziplinäres Arbeiten

Im Ambulanten Zentrum am Entenfang verbinden wir verschiedene Berufszweige miteinander für ein optimales Therapieergebnis. Durch die Verknüpfung berufsgruppenübergreifender Gemeinsamkeiten können wir die Therapie für Ihr Kind effektiv gestalten. Das bedeutet, dass Ihr Kind bei uns umfassend versorgt wird und wir alle Therapiemöglichkeiten der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie unter einem Dach ausschöpfen, um bestmögliche Behandlungserfolge zu erzielen. Dabei verfolgen wir einen hohen Qualitätsanspruch, der nicht zuletzt auf wissenschaftlicher Basis fundiert. Zudem hat für uns in diesem Rahmen die fachübergreifende Beratung, Anleitung und Begleitung der Eltern einen hohen Stellenwert, damit Sie und Ihr Kind sich bei uns gut aufgehoben fühlen.
Im Mittelpunkt unserer Tätigkeit steht die Sorge und Fürsorge für Kinder – ob es beeinträchtigt oder entwicklungsverzögert ist. Ausgehend von einer gründlichen und sorgsamen Befunderhebung bzw. Untersuchung verfügen unsere Therapeut:innen über zahlreiche Therapiemethoden und Behandlungsmöglichkeiten.

Bobath-Therapie

Von dem Ehepaar Berta und Karel Bobath begründet wurde dieses Therapiekonzept auch ein wichtiger Baustein der Kinderphysiotherapie auf neurophysiologischer Grundlage. Es integriert aktuelle Erkenntnisse über Entwicklungsneurologie und motorisches Lernen, um für jedes Kind individuell und ganzheitlich Ziele herauszuarbeiten und einen Behandlungsplan aufzustellen. Dazu müssen sich die speziell darin ausgebildeten Therapeut/innen sowohl über die neurologischen Zusammenhänge als auch über Meilensteine der Entwicklung im jeweiligen Alter auskennen. Beispiele für Indikationen sind Entwicklungsverzögerungen, Asymmetrien, hypotone Syndrome, Cerebralparesen sowie im Kindesalter erworbene Schädigungen des Zentralnervensystems. Bei der Behandlung können unterschiedlichste Reize eingesetzt werden, um dem Kind bei der Fokussierung auf den jeweiligen Schwerpunkt zu helfen. Lagerungstherapie mit einem Lagerungskissen für Babys, manuelle Führung oder Widerstand, gezielte Situationsgestaltung sowie das Angebot attraktiver Bewegungsaufgaben sind nur einige Beispiele, wie in der Kinder-Bobath-Therapie behandelt werden kann.

Vojta-Therapie

Unter Vojta-Therapie versteht man die sogenannte Reflexlokomotion nach Vojta, die durch den gleichnamigen Neurologen und Kinderneurologen entwickelt wurde. Zu den Anwendungsprinzipien gehören genau definierte Ausgangsstellungen und Reizzonen, an denen Druck in bestimmte Richtungen ausgeübt wird. Dieser (nicht schmerzhafte) Druck stellt zusammen mit den Gelenkstellungen einen Reiz von außen dar, dem eine Reaktion des ganzen Körpers folgt. Die Methode aktiviert ideale Bewegungsmuster, die im Zentralnervensystem von Geburt an angelegt sind. Diese sind den Fortbewegungsarten, die ein Kind im Laufe seiner motorischen Entwicklung bis zum freien Gehen erreicht, sehr ähnlich. Deshalb kann man sie therapeutisch nutzen, um die gesamte Entwicklung positiv zu beeinflussen. Da das Zentralnervensystem von Säuglingen noch formbar ist, sollte mit der Therapie so früh wie möglich begonnen werden. Die Vojta-Therapie wird als Basis-Therapie bei vielen Haltungs- und Bewegungsstörungen sowie bei zahlreichen Erkrankungen eingesetzt ( z. B. zentrale Koordinationsstörung, Cerebralparese, periphere Paresen, Muskelerkrankungen, Funktionsstörungen der Wirbelsäule, Fußfehlstellungen). Auch bei großen Kindern oder Erwachsenen kommt sie zum Einsatz.

Eine Physiotherapeutin bei der Skoliosebehandlung nach Schroth in der Physiotherapie in Karlsruhe

Das Behandlungskonzept der dreidimensionalen Skoliosetherapie nach Katharina Schroth wurde für Patient:innen mit Skoliose und anderen Fehlhaltungen der Wirbelsäule, wie Flachrücken oder Hohl-Rund-Rücken (wie z. B. häufig bei Morbus Scheuermann) entwickelt. Die Skoliose ist eine dreidimensionale Verbiegung der Wirbelsäule mit Seitneigung, Verdrehung und einer Veränderung der natürlichen S-Form. Sie tritt in den meisten Fällen während des Wachstums und ohne ersichtlichen Grund (idiopathisch) in Erscheinung. Mithilfe der Schroth-Therapie entwickeln die Patient:innen, häufig Kinder und Jugendliche, eine bessere Wahrnehmung der eigenen Körperhaltung, um sich darauf aufbauend je nach Alter selbständig korrigieren zu können. Ziele der Therapie sind unter anderem eine bestmögliche Korrektur der Haltung und die Schmerzreduktion. Zu den Maßnahmen gehören je nach individuellem Skoliosemuster Muskelkräftigung, gezielte Atemübungen, Dehnungen und Mobilisationsübungen, die in der Regel unter Kontrolle vor dem Spiegel stattfinden. Zur Behandlungsplanung gehört ebenfalls ein befundspezifisches Hausaufgabenprogramm.

Eine nach vorne aufgestuetzte Patientin erhaelt eine Massage am unteren Ruecken durch einen Physiotherapeuten

Massagen können bei vielen verschiedenen körperlichen Problemen zielführend sein, aber auch bei psychischer Belastung entspannend wirken. Erfahrungsgemäß senken sich während einer Massage Blutdruck und Puls, des Weiteren wird die lokale Durchblutung gefördert.

Grundlage der Bindegewebsmassage (BGM) ist die Aufteilung der Körperoberfläche in einzelne Hautareale, sogenannte Dermatome. Jedes dieser Dermatome ist einem entsprechenden Nerv zuzuordnen. Es werden ziehende und drückende Manipulationen am Rücken durchgeführt. Dadurch erfolgt sowohl eine lokale Reaktion (Mehrdurchblutung) als auch eine reflektorische Wirkung auf die dem Nerv zugeordneten inneren Organe. Auf diese Weise wird auch das Schmerzempfinden beeinflusst. Die Bindegewebsmassage wird z. B. bei Verspannungen in der Muskulatur, Schmerzzuständen sowie Problemen an inneren Organen angewendet.

Mit Hilfe der Manuellen Lymphdrainage (MLD) kann man Schwellungen verringern, den Heilungsprozess und das Immunsystem anregen. Dabei handelt es sich um sanfte Dreh- und Schubbewegungen, die das Lymphsystem schneller arbeiten lassen.

Die Reflexzonentherapie ist eine Therapieform, bei der bestimmte Reflexpunkte bzw. -zonen des menschlichen Körpers gezielt bearbeitet werden. Mit diesen Punkten wird eine lokale, aber auch eine reflektorische Wirkung über das Nervensystem erreicht.

Die Schlüsselzonenmassage, benannt nach Dr. Harry Marnitz, beruht darauf, dass verschiedene Bereiche des Körpers über Reflexbögen eine nervale Verbindung untereinander besitzen. Diese Therapie vereint manualtherapeutische Maßnahmen mit einer starken, punktuellen Massage in den betreffenden Schlüsselzonen. Die Wirkung ist sowohl lokal als auch reflektorisch. Da durch die punktuelle Behandlung die lokale Durchblutung kaum erhöht wird, ist diese Therapieform auch sehr gut für Ödempatient:innen geeignet. Zu den Indikationen zählen u. a. Schmerzzustände und Probleme am Bewegungsapparat.

ein Patient wird von einer Physiotherapeutin im Schlingentisch behandelt in der Physiotherapie in Karlsruhe

Mit der Therapie am Schlingentisch kann Zug auf bestimmte Gelenke, Bindegewebe und Muskulatur ausgeübt werden. Es können ganze Körperbereiche in Schlingen aufgehängt werden, was Bewegungen wie schwerelos im Wasser ermöglicht.
Auf der anderen Seite ist es mit einem Schlingentisch möglich, gezielt bestimmte Muskelgruppen zu trainieren.

Nahaufnahme eines Patienten der mit beiden Haenden in einem warmen Kiesbad arbeitet.

Bei diesen Therapieformen geht es darum, Schmerzen zu lindern und die Durchblutung zu fördern.
Dabei wirkt Wärme entspannend und bietet sich deshalb vor einer Massage an.
Im Gegensatz dazu kann man Kältereize einsetzen, um die Muskelaktivität zu steigern.

Verschiedene Techniken wie z.B. Fangopackungen, Wärmeträger, warmes Kiesbad, Paraffinbad sowie Kältepacks können hier zum Einsatz kommen.

Eine Physiotherapeutin bei der Anwendung einer Elektrotherapie am Patient in der Physiotherapie Abteilung Karlsruhe

Mit der Elektro- bzw. Reizstromtherapie können Schmerzen gelindert, die Durchblutung gesteigert und auch Muskelverspannungen gelockert werden. Somit werden auch Selbstheilungsprozesse gefördert.

Nahaufnahme einer Ultraschallbehandlung an der Hand eines Patienten im VAMED Rehazentrum Karlsruhe

Mit Hilfe der Ultraschalltherapie kann man die Durchblutung im Bindegewebe zielgerichtet erhöhen und den Heilungsprozess beschleunigen.

Krankheitsbilder in der Physiotherapie

Viele Menschen - so auch in Karlsruhe und im Umland - leben lange ohne Probleme mit ihm, andere trifft ein stechender Schmerz in den Rücken – der Bandscheibenvorfall. Ein Bandscheibenvorfall hat viele Gesichter, weshalb es diverse Therapieverfahren gibt. Unsere Bandscheiben bieten uns im Alltag die Möglichkeit, die Wirbelsäule in verschiedenste Richtungen zu bewegen. Bandscheiben sind kleine Scheiben aus elastischem Material, die sich zwischen den einzelnen Wirbelkörpern befinden. Sie bestehen aus einem gallertartigen Kern, der von einem etwas festeren Ring umschlossen wird. Dieser Aufbau sorgt dafür, dass die Bandscheiben ihrer Funktion als Stoßdämpfer nachgehen können. Bandscheiben funktionieren wie Schwämme, sie werden tagsüber durch Belastung zusammengedrückt und geben Flüssigkeit ab, nachts saugen sie diese wieder auf. Mit zunehmendem Alter des Menschen verlieren Bandscheiben jedoch an Elastizität und nutzen sich ab – durch Fehlbelastung, schlechte Haltung oder Überbelastung. Es bilden sich Risse, der äußere Ring der Bandscheibe wird porös, ein Teil der Bandscheibe kann austreten und gelangt in das umliegende Gewebe. Nun kommt es darauf an, wohin sich der ausgetretene Kern verlagert. In einigen Fällen verursacht der Vorfall keine Probleme und bleibt jahrelang unbemerkt. Andernfalls kann es sein, dass in der Wirbelsäule verlaufende Nerven oder das Rückenmark komprimiert werden, wodurch es zu starken Schmerzen, Sensibilitätsstörungen bis hin zu Lähmungen kommen kann. Ein Ziel der konservativen Behandlung eines Bandscheibenvorfalls ist es, die nahe an der Wirbelsäule gelegene tiefe Muskulatur so zu kräftigen, dass die Bandscheiben gesichert und Nerven entlastet werden.

Die Arthose ist eine Verschleißerkrankung des Gelenkknorpels und kann überall im Körper auftreten. Am häufigsten betroffen sind Daumensattelgelenke, Knie- und Hüftgelenke, aber auch Schulter, Handgelenke und die Wirbelsäule. Mit zunehmendem Alter kommt es zum Abrieb des Knorpels und damit zur Bildung von sog. Geröllzysten und Osteophyten, durch welche die Oberfläche im Gelenkspalt uneben wird. Durch das ständige Reiben der ungleichen Oberflächen aufeinander, zum Beispiel bei Bewegung oder Belastung im Gelenk, kann es zu einem entzündlichen Prozess und zu Schmerzen kommen. Die Behandlung der Arthrose ist ebenso vielseitig wie deren Symptome. Im anfänglichen Stadium hilft oft die Kräftigung der gelenkumgebenden Muskulatur, ein Zug auf das Gelenk zur Entlastung oder eine Dehnung der angespannten Muskeln. Fortschreitend empfiehlt sich bei einigen Patienten eine gelenkersetzende Operation, die häufig an Knie- und Hüftgelenken durchgeführt wird.

Der Spinalkanal liegt in Inneren der Wirbelsäule. In ihm verläuft das Rückenmark. Verengungen entstehen meist infolge von Alterungsprozessen. Im Laufe des Lebens verlieren die Bandscheiben an Flüssigkeit – sie werden schlaff und dünn. Aufgrund der Höhenminderung verlieren die Bänder entlang der Wirbelsäule ihre Spannung, wodurch die Wirbelsäule instabil wird. Es kann zum sog. Wirbelgleiten kommen, wodurch die im Wirbelkanal befindlichen Strukturen zusammengedrückt werden. Symptome treten nur auf, wenn der Spinalkanal derart verengt ist, dass Blutgefäße oder Nerven abgedrückt werden. Die Folge sind ausstrahlende Schmerzen in den Extremitäten, Sensibilitätsstörungen, Missempfindungen und die Schwäche der betroffenen Muskulatur. Eine Spinalkanalstenose kann jedoch verhindert werden, indem die Rückenmuskulatur gut trainiert wird und somit stark genug ist, die Wirbelsäule zu stabilisieren.

Unter einer Ruptur des Kreuzbandes versteht man einen kompletten oder teilweisen Riss der Fasern des vorderen oder hinteren Kreuzbandes des Kniegelenks. Die Ursache dieser Verletzung ist häufig ein indirektes Trauma, welches über den Unterschenkel auf das Knie weitergeleitet wird. Selten gibt es auch direkte Traumata durch Überstrapazierung der Bänder bei starker Dehnung. Häufig entsteht eine Ruptur bei Sportarten wie Skifahren oder Fußball, bei denen Unter- und Oberschenkel gegeneinander verschoben werden. Das vordere Kreuzband reißt deutlich häufiger als das hintere, oft auch in Kombination mit einer Verletzung des Meniskus und eines Seitenbandes. Symptome eines Risses können Schmerzen, Erguss, Schwellung und ein giving-way-syndrom sein, bei dem das Knie im Gehen wegknickt. Es gibt konservative Methoden, wie Muskelaufbau und Kräftigung, und operative, bei der meist das Band minimalinvasiv rekonstruiert wird.

Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk im menschlichen Körper. Im Gegensatz zu einigen anderen Gelenken wird es nicht durch knöcherne Strukturen, sondern durch Weichteile wie Kapsel und Bänder geführt und gesichert. Es muss daher eine Balance zwischen Stabilität und Mobilität bestehen. Bei einer Schulter-Instabilität kann der Oberarmkopf teilweise aus der Pfanne gleiten. Symptome sind oft Schmerzen und das Gefühl, dass die Schulter aus der Pfanne heraus- oder wieder hereinspringt. Es gibt mehrere Ursachen, wodurch eine Schulter instabil werden kann. Zum einen können Unfälle dazu führen, dass das Schultergelenk auskugelt. Tritt dies mehrmals auf, wird die Schulter instabil. Die betroffenen Muskeln im Schultergürtel müssen durch entsprechende Übungen gekräftigt werden. Zum anderen gibt es angeborene Ursachen, wie beispielsweise eine weite Kapsel und zu schwache Muskulatur, die das Schultergelenk instabil und anfällig für Verletzungen machen. In manchen Fällen reicht die konservative Therapie nicht aus und es muss operiert werden. Dazu wird meist arthroskopisch, also minimalinvasiv, vorgegangen, wobei die bei der Luxation verletzten Kapsel-Band-Strukturen wieder angenäht werden.

Die Cranio-mandibuläre-Dysfunktion (CMD) leitet sich von den Wörtern cranium = Schädel, mandibulär = Unterkiefer und Dysfunktion = Fehlbelastung ab. Es handelt sich also um Fehlregulationen im Bereich des Kiefers, die direkt vor Ort schmerzhaft sein können oder sich auf den Rest des Körpers auswirken. Beispiele für Symptome, die von einer CMD ausgelöst werden können, sind Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus, Schluckbeschwerden und Seheinschränkungen, um nur einige zu nennen. Ursachen können Stress, Entwicklungsstörungen des Kiefers oder Haltungsstörungen sein. Häufig ist die Schienentherapie in Zusammenarbeit mit dem Zahnarzt eine gute Möglichkeit der Behandlung bei CMD. Oft werden auch schmerzlindernde Medikamente oder Muskelrelaxantien eingesetzt. Auch die Elektrostimulation, die Triggerpunktbehandlung sowie Traktionsverfahren, die von Physiotherapeuten angewandt werden, dienen der Lockerung der verspannten Muskulatur.

Bei einem Lipödem liegt eine chronische Erkrankung des Fettgewebes vor. Lipödeme treten meistens bei Frauen im Alter von 30-40 Jahren auf. Zunächst werden sie häufig mit Adipositas verwechselt. Lipödeme kennzeichnen sich dadurch, dass symmetrische Schwellungen auftreten. Häufig betroffene Körperstellen sind die Oberschenkel, die Hüften sowie das Gesäß. Teilweise sind auch die Arme mit betroffen. Ursache der Störung ist meist eine hormonelle Veränderung. Die Erkrankung kann auch genetisch bedingt sein. Behandlungsmethoden sind zum einen die manuelle Lymphdrainage, die durch den Physiotherapeuten mit spezieller Fortbildung ausgeführt wird. Außerdem ist Sport ein wichtiger Aspekt. Kompressionsverbände und Stützstrümpfe erleichtern Patienten den Alltag. In manchen Fällen ist eine Liposuktion durch den Chirurgen nötig.

Ein Lymphödem ist eine Schwellung der Haut, die durch verminderte Transportkapazität der Lymphgefäße entsteht. Man unterscheidet zwischen sog. primären, angeborenen, Lymphödemen und sekundären, erworbenen, Lymphödemen. Sekundäre entstehen häufig nach Operationen, durch Tumore oder aufgrund von Entzündungen. Erkennbar ist das Lymphödem daran, dass die Haut und das darunterliegende Gewebe mit dem Finger eindellbar ist. Behandelt werden Lymphödeme durch physikalische Therapie, das heißt mit Hilfe von Kompressionsverbänden, Stützstrümpfen, manueller Lymphdrainage durch den Physiotherapeuten und viel Bewegung.